Um die U21 beim Testkick gegen die erste Mannschaft des KAS Eupen zu begutachten, musste man sich am frühen Mittwochabend in den Grüngürtel, genauer gesagt ins Franz-Kremer-Stadion begeben, wo man bei freiem Eintritt einem munteren Testkick beiwohnte, den die Belgier insgesamt nicht unverdient 3:1 gewannen.
Vor dem Spiel:
Startaufstellung #effzeh: Schuhen – Kacinoglu, Schwarz, Schorch, Spinrath – Bisanovic, Yabo – Thelen, Aosman, Karadeniz – Musculus
Der #effzeh im 4-2-3-1 System. Nach den Auswechselungen Mitte der zweiten Halbzeit eher ein 4-4-2 beziehungsweise 4-4-1-1. Die Gäste mit einem 4-4-2 in der Defensiven Grundstruktur, dass sich in Ballbesitz zu einem 4-3-3 wandelte.
Spiel: Unter den Augen von Ex Profi Carsten Cullmann, Torwarttrainer Alexander Bade, Stadionsprecher Michael Trippel, dem für die Jugendkoordination zuständigem Frank Schaefer sowie weiteren rund 100 Zuschauern begannen die #effzeh-Amateure mit hohem Tempo und aggressivem Pressing, um den Gegner schnell unter Druck zu setzen. Der #effzeh erspielte sich dadurch schnell eine optische Überlegenheit heraus, ohne jedoch gefährlich vor das Tor der Eupener zu kommen. Im Spielaufbau, bei dem ein abkippender Sechser sich zwischen die Innenverteidiger fallen ließ und die Aussenverteidiger bis zur Mittellinie aufrückten, war man zu behäbig und extrem auf Ballkontrolle fokussiert, sodass man immer auf zwei dicht gestaffelte, gut sortierte & hoch stehende Viererketten traf, die man selten ausspielen konnte. Durch viele Fehlpässe im Mittelfeld und fehlendes Tempo blieben die Aktionen jedoch meistens ohne Durchschlagskraft.
Eupen kam in der ersten halben Stunde zu wenig Aktionen vor Marcel Schuhens Tor. Wenn sich ihnen jedoch die Möglichkeit bot, machten sie das Spiel sehr schnell und kamen oft gefährlich in den Strafraum. Hinter diesen fast überfallartig gespielten Angriffen steckte mehr Tempo und auch bessere Kenntnis der Laufwege des jeweiligen Teamkollegen als bei den Kölnern.
Die besseren Chancen hatte dennoch der #effzeh: Erst war es Yabo, dessen Torschuss nach einer zu kurz geklärten Ecke jedoch harmlos war. Dann Aosman, der eine Riesenchance nach einem viel zu kurzen Abstoß des Eupener Keepers liegen ließ: Erst umkurvte er gekonnt den Torhüter, um dann mit einer Mischung als Schussversuch und Querpass den Ball ins Aus zu spielen.
Das 0:1 fiel dann dem Spielverlauf nicht entsprechend in der 34.Minute: Nach einem Ballverlust im Mittelfeld schalteten die Eupener schnell um und kamen über die rechte Seite mit Hilfe einer flachen, scharfen Flanke an die Strafraumkante, wo der aufgerückte Mittelfeldspieler nur noch seinen Schlappen hinhalten musste.
Eupen übernahm nun die Kontrolle und riss das Spiel an sich, auch wenn die Innenverteidiger um Schwarz und Schorch nun lauter wurden und sich und ihren Mitspielern immer wieder Mut zusprachen. Im Endeffekt ein bisschen überraschend schoss der #effzeh in Person von Karadeniz dann den kurz vor der Pause den Ausgleich nach einer schön herausgespielten Passstafette über Musculus, Yabo und Thelen.
Kurz danach war Pause. Der #effzeh wechselte in der Pause den Torhüter aus, für Schuhen kam Sven Bacher. Eupen war nun spielbestimmend, der #effzeh schnell in der eigenen Hälfte eingeschnürt. In der 60.Spielminute fiel dann das 2:1, wieder nach einem Angriff über die rechte Seite, wo sich mangelndes Zweikampfverhalten mit Passivität paarten. Als Reaktion auf den neuerlichen Rückstand wechselte Trainer Dirk Lottner einige Spieler aus, unter anderem kam Mehinovic auf der rechten offensiven Aussenposition zum Zuge und wusste mit sehr guter Übersicht und Ballkontrolle zu gefallen.
Dirk Lottner änderte das Spielsystem nun zu einem 4-4-2 bzw. 4-4-1-1, da der neu ins Spiel gekommene Robin Schmidt sich immer wieder hinter den als einzige Spitze enttäuschenden Musculus fallen ließ.
Das Spieler erneut kippen konnten die neu hineingekommenen Spieler jedoch nicht mehr: Eupen war besser sowie zielstrebiger und erzielte folgerichtig bald das 3:1, dieses mal über die linke Seite. Der #effzeh brach nun ein und bekam 15 Sekunden nach dem Wiederanpfiff beinahe das 1:4 eingeschenkt. Die beiden ansonsten gut spielenden Sechser Yabo und Bisanovic konnten auch keine Impulse mehr setzen und so kam ausser vielen Sicherheitspässen in der eigenen Hälfte nicht mehr viel rum, bei Ballbesitz wurde nicht konsequent nachgerückt und so plätscherte das Spiel das Spiel vor sich hin. Der Schiedsrichter beendete das Spiel dann auch Überpünktlich.
Vier „Player to watch“:
Marcel Schuhen: Die Nummer drei bei den Profis spielte eine fehlerfreie Partie, bewies bei Abstößen und Abwürfen immer wieder seine Übersicht und Klasse. Dazu absoluter Lautsprecher mit vielen Anweisungen. Mit ihm als Nummer drei muss man sich keine Sorgen machen. Wurde nach 45 Minuten ausgewechselt.
Christopher Schorch: Der von Schaefer und Jakobs ausgemusterte Profi hält sich bei den Amateuren fit, während er einen neuen Verein sucht. Gegen Eupen gab er sich lautstark und hängte sich rein, um eventuelle Scouts auf sich aufmerksam zu machen. Spielte einen soliden Ball ohne die ganz großen Aktionen. Wird wohl keine Chance mehr unter Stanislawski bekommen, für einen mittelmäßigen Zweitligisten reicht es aber ohne wenn und aber.
Dino Bisanovic: Der Kapitän fiel auf der Sechs als Ballverteiler auf. Er wirkte äusserst sicher am Ball und spielte auch unter Druck kaum einen Fehlpass. Hat bei den Profis allerdings wohl zu viel Konkurrenz, um kurz oder mittelfristig eine Chance zu erhalten.
Reinhold Yabo: Enorm abgeklärt, in der ersten Halbzeit bester Mann auf dem Platz. Wie sein Nebenmann sehr passsicher. Harmonierte mit Bisanovic sehr gut und zeige auch taktisch ein sehr gutes Spiel. Ihn wird man bald wieder bei den Profis sehen.