Beziehungsstatus: Es ist kompliziert

Was für ein Wochenende. Effenberg mit seinen ersten legalen 3 Punkten, die Bayern gewinnen nur 1:0 (Krise?) und der Spiegel zerpflückt den DFB. Zudem kann der #effzeh nach dem Sieg von Schalke gegen Hertha noch auf Platz 4 in der Tabelle aufrücken. Es kommt Hannover 96, seines Zeichens Vorletzter der Bundesligatabelle. Es ist also alles angerichtet für einen schönen Sonntag.

Doch dann kam Leon Andrööööööööösen…Sonntag, 18.10.15, 16:08 Uhr.

Der #effzeh, der bis dato ein richtig gutes Heimspiel hinlegte, hat einen Eckball gegen sich. Kiyotake bringt den Ball in die Mitte, Sorg steigt hoch, verlängert den Ball und plötzlich steht Andreasen (kein Abseits) frei vor Timo Horn und schiebt den Ball über die Linie.

Schiebt ist in diesem Fall sogar das angebrachte Wort, denn der Treffer war alles andere als regulär. Mit dem Arm drückt Leon den Ball ins Tor. Mehr Handspiel geht nicht. Alle Feldspieler sehen es, Andreasen traut sich gar nicht zu jubeln nur der Herr in Gelb, mit der besten Sicht, der sieht es nicht.

Screenshot SkyGo

Der Screenshot zeigt die Szene zum Tor. Der Ball wird gerade von Sorg verlängert, hinten am 2. Pfosten steht Andreasen. Das Abseits wird aufgehoben durch Gerhardt. Dankert steht mit der besten Sicht auf der Spielgeschehen dort, wo der Schiedsrichter bei Eckbällen zu stehen hat.

Gut, wir können es nicht mehr ändern, das Spiel ist jetzt verloren. Kommen wir zum nächsten Thema. Leon Andreasen.

Es gibt nicht viele Spieler in der Fußball Bundesliga die ich mag, obwohl sie nicht beim 1. Fußball Club Köln spielen. Leon Andreasen war/ist so einer.

Leon ist ein Spieler mit einer Verletzungshistorie, die aufgelistet schon fast länger ist als die der Trainerstationen von Rudi Gutendorf.  Nachdem er 2012 nach 2 Jahren auf Grund einer hartnäckigen Verletzung wieder erstmals spielen konnte (und gleich ein Tor erzielte), dauerte es nur 3 Monate, bis er wieder mit einem Kreuzbandriss ausfiel. Ich hatte schon etwas Mitleid mit dem Jungen. Er hat so lange für sein Comeback gekämpft und dann das. Aber mir gefiel seine Art niemals aufzugeben und weiterzukämpfen. Er machte einfach weiter, ließ den Kopf nicht hängen und gab nie den Glauben auf.

Seit er das Trikot von 96 trägt, war er mehr als 1300 Tage verletzt. Jeder andere Verein hätte da wahrscheinlich schon längst den Glauben aufgegeben an diesen Spieler, aber Andreasen zahlt dieses Vertrauen immer wieder mit guten Leistungen zurück.

Seit gestern steht nun mein Beziehungsstatus mit Leon auf “kompliziert”. Hätte er seinen Fehler zugeben müssen, so wie einst Marius Ebbers? Dieser wurde dafür sogar von DFB ausgezeichnet. Andreasen hätte sich bei mir unsterblich machen können. Jetzt hat unsere Beziehung einen Knacks. Wollte er es eventuell sogar zugeben und wurde von seinem Trainer zurückgehalten? Nach dem Tor sieht man ihn im Gespräch mit seinem Trainer. (Name unbekannt) Hätte er es zugegeben, wenn man ihn gefragt hätte? Oder hätten wir jetzt Oliver Held II? Das bleibt Spekulation.

Ich will die Schuld nicht alleine bei dem Spieler suchen. Jeder, der selbst ein mal Fußball gespielt hat, kann das sicher selbst beurteilen. Am Ende möchte man das Spiel gewinnen. Aber man muss sich auch bewusst sein, dass in einem Stadion überall Kameras auf einen gerichtet sind. Es kommt alles raus.

Leon und ich zumindest haben vorerst Pause. Ich bin zickig und möchte ihn nicht sehen. Ich hoffe er akzeptiert das. Aber ich bin immer bereit für ein klärenden Gespräch, wenn ich mich beruhigt habe, nächste Woche.

Ach und bevor ich es vergesse:

Alles Jode zum Jebootsdach, leeven Hans Schäfer!

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